Heute hieß es früh aufstehen! Wir wollten nämlich mit dem Roller nach Vang Vieng fahren, was laut Google ca. 1,5 Stunden dauert. Also checkten wir früh aus und ließen unsere großen Rucksäcke im Hotel. Dass wir den Roller erst am Abend zurückbringen würden, hatten wir gestern schon eingecheckt und so konnte die wilde Fahrt gleich losgehen.
Wir fuhren knapp 20 Minuten bis zum Highway und freuten uns schon, dass hier so wenig los war. Ich wunderte mich schon, warum hier außer uns keine Roller mehr unterwegs waren und ein paar Minuten später war es uns dann auch klar. Wir erkannten dann am Mautschild, dass hier keine Roller fahren dürfen, also fuhren wir gleich rechts ran und waren erst mal ratlos.
Wir haben auf der Autobahn gewendet und sind ein paar hundert Meter als Geisterfahrer gefahren. Dann sind wir rechts ran gefahren und haben so gut es ohne Internet ging geschaut, ob es eine Alternative gibt. Und die gab es zum Glück auch, denn wir hatten uns vorher die Google Maps Daten offline heruntergeladen. Es war zwar etwas kurviger und würde länger dauern, aber auch wenn wir dann zwei Stunden unterwegs sind, ist das für uns noch völlig in Ordnung. Wir haben uns also auf den Weg gemacht und da fing das ganze Elend an.
Wir fuhren eine gefühlte Ewigkeit, bis uns der Hintern weh tat und wir keine Lust mehr hatten.
Dabei waren wir erst eine Stunde unterwegs… Wir hatten das Glück, dass wir nur ganz geradeaus fahren mussten, also gab es nicht viel zu beachten und man konnte einfach draufhalten. Ab und zu mal gucken, wie weit wir schon sind und das war’s. So fuhren wir weiter und weiter. Nach ca. zwei Stunden war die Laune am Tiefpunkt, die Straße wurde bergiger und viel schlechter. Alles war voller riesiger Schlaglöcher, die unseren Roller zu 100% das Leben und uns die Wirbelsäule gekostet hätten. Da wir aber schnell ankommen wollten, fuhren wir fast 70km/h (deutlich schneller als die meisten anderen dort) und mussten dann oft auf 5km/h abbremsen, um nicht in das 20cm tiefe Schlagloch einzustechen.
Wie gesagt, nach den zwei Stunden war alles Mist! Wir schauten auf die Karte und hatten ungefähr die Hälfte der Strecke geschafft. Wie konnte das sein?
Verfahren? Nein, wir sind einfach geradeaus gefahren.
Zu langsam? Nein, wir haben fast alle überholt.
Was haben wir also falsch gemacht? Hm… eigentlich nichts, außer, dass wir den furchtbar langsamen Weg genommen haben. Also fuhren wir weiter und weiter und weiter. Nach einer weiteren Stunde haben wir die Situation noch einmal überprüft. Waren beide genervt und wollten am liebsten zurück ins Hotel. Aber umdrehen würde jetzt auch keinen Sinn mehr machen, also fuhren wir weiter. Auch wenn das bedeutete, dass wir dort ankamen und eigentlich direkt wieder zurück mussten. Die Wanderung zum Viewpoint würde also auf jeden Fall ausfallen. Hoffentlich hatten wir dann wenigstens Glück mit den Reisfeldern.
Zähne zusammenbeißen und weiter! Die letzten 45 Minuten, bis wir endlich in Vang Vieng ankamen. Wir fuhren mit dem Navi durch die kleine Stadt, überquerten mit dem Roller die wackeligste Brücke, die wohl die wenigsten zu Fuß überqueren würden, und dann waren wir um 13:30 Uhr auch schon am Ziel. Wir standen vor mehr oder weniger verschlossenen Türen und auf dem Schild stand, dass das Restaurant um 14:00 Uhr schließt.
Das kann doch nicht wahr sein… Wir haben trotzdem einmal geklingelt und eine gefühlte Ewigkeit gewartet, bis endlich jemand kam. Sie sagte uns, dass wir eine Mindestmenge im Restaurant erreichen müssten und dass das Restaurant durchgehend geöffnet sei, das Schild also veraltet sei.
Wir freuten uns riesig und sagten: Ja, immer her mit dem Essen! Eigentlich müssen wir ja schon wieder zurück. Wir liefen also durch den kleinen Dschungel und bekamen dann einen Tisch mit einem tollen Blick auf die bekannten Reisfelder und Berge. Und am Ende hat sich der Weg doch gelohnt!
Außerdem haben wir super lecker gegessen (im Verhältnis natürlich um ein Vielfaches teurer, aber immer noch günstiger als in DE) und dabei die Aussicht genossen.
Wir haben noch ein paar Fotos von dem schönen Ort gemacht und dann hieß es leider schon wieder zurückfahren.
Denn wir mussten den Roller rechtzeitig zurückgeben, zum Hotel laufen, um unser Gepäck zu holen und dann noch rechtzeitig mit dem Taxi zum Busbahnhof kommen.
Hilft ja nichts, also sprangen wir beide etwas traurig auf und fuhren direkt los! Einen Tankstopp gab es gleich noch, sowie einen Toilettenstopp. Ansonsten ging es ohne Pause knapp 3,5 Stunden geradeaus zurück nach Vientiane. Wir fuhren am Hotel vorbei und mussten dann zum Schluss nur noch einmal rechts abbiegen, bis wir am Rollerverleih ankamen. Natürlich viel zu spät, denn es war schon 19:00 Uhr. Aber zum Glück war der Besitzer noch da und wir konnten den Roller noch abgeben.
Dann mussten wir schnell zum Hotel laufen, um unsere Rucksäcke zu holen. Dort wurde uns ein Taxi bestellt, das uns zum Busbahnhof bringen sollte. Das Ganze war ziemlich knapp, da wir um 19:55 Uhr am Bahnhof ankamen und unser Bus schon um 20:00 Uhr abfuhr.
Wir mussten also schnell einladen, da wir natürlich die Letzten waren, also hatten wir auch keine Zeit mehr, uns ein Abendessen oder ähnliches zu besorgen. Wir stiegen ein und machten uns auf den Weg zu unserem Bett. Richtig – Bett! Diesmal ein richtiges. Keine krummen Sitze, sondern ein richtiges Bett. Unser ursprüngliches war leider irgendwie nass, also wurden wir kurzerhand verlegt und nach ein paar Minuten ging die Fahrt auch schon los.
Jetzt wollen wir nur noch duschen. Von der Rollerfahrt waren wir ganz schön dreckig. Mein Hemd war auch nicht mehr weiß, sondern beige/braun. Aber das muss leider bis morgen im Hotel warten – das wir übrigens aus Zeitmangel noch gar nicht gebucht hatten. 🤣
write: jonas
read: caro
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