Es war wohl etwas komplizierter einen Tische für drei Personen zu bekommen, denn es war alles entweder bereits für zwei oder fünf Personen gedeckt. Naja… viele frisch zubereitete Speisen, darunter die Klassiker wie Rührei, Spiegelei und Speck direkt vom Chef, oder auch unsere geliebte Avocado gab es für uns zu ergattern. Auch hier wieder mit Selbstbedienung an den Gläsern im Wandschrank und mit Hausschuhen. Da wir leider noch keine Hausschuhe an hatten, haben wir ein paar schiefe Blicke von den anderen Gästen kassiert – sorry not sorry!
Schon an der Rezeption wurden wir herzlichst empfangen und über die wichtigsten Dinge dort aufgeklärt. Wir warteten ein paar Minuten draußen ab, dann kam uns bereits unser total lässiger Guide Marco entgegen und plauderte ein wenig mit uns.
Wir warteten noch ein paar Minuten auf die anderen Teilnehmer der Tour, dann wurden wir auch schon mit passenden Anzügen und Stiefeln für die Tour eingekleidet. Außerdem gab es auch noch warme Fäustlinge, auf diese verzichteten Jonas und Julian jedoch, sonst wäre es schwierig mit der Bedienung der Kameras geworden.
Nach dem Einkleiden ging es sofort nach draußen zum Schlitten. Hier bekamen wir einen Crash-Kurs über die Aufgaben eines „Mushers“ und wie man den Schlitten steuern kann. In unserem Fall rannten die Hunde automatisch dem Guide hinterher, das heißt, dass wir eigentlich nur Bremsen mussten, da die kleinen Kraftpakete sonst bis ins unendliche zogen!
Da die Aufteilung auf den Schlitten jeweils nur in Zweierpärchen möglich war, musste bzw. durfte Jonas sich zum Guide Lewis gesellen. Das stellte sich im Nachhinein als Jackpot heraus!
So wurde Jonas zum einen immer wieder von einem Profi chauffiert, zum anderen hat er in einer langen Unterhaltung diverse Fakten über die Hunde erfahren können. Darunter beispielsweise folgende:
- Huskys müssen viel scheißen! Und das wortwörtlich. Die ganze Zeit. Manche mögen es morgens am liebsten, manche abends und manche bei jeder Gelegenheit. Dementsprechend sah der Weg auch aus und die ein oder andere Duftnote kroch uns in die Nase! 🤗
- Wie angesprochen, werden die Hunde in unserem Fall nicht gelenkt. Sie laufen dem Guide hinterher und wissen praktisch schon wo es hingeht. Falls man mal querfeldein unterwegs ist, oder einen anderen Weg einschlagen möchte, hören die Hunde auf Sprachkommandos. Wobei hier nur simple Anweisungen wie links oder rechts – beispielsweise bei einer Gabelung – zuverlässig funktionieren. Für alles Weitere müsste man die Hunde noch umfangreicher ausbilden, das ist aber natürlich jederzeit möglich!
- Belohnungen für die Husyks erfolgen während des Rennens ebenfalls mit der Sprache. Hier gibt der Ton an, ob es gut oder schlecht war, was der Hund gerade gemacht hat. So konnte ich während der Fahrt beobachten, dass Lewis die forderen Lead-Dogs problemlos zurechtweisen konnte, indem er ihre einzelnen Namen verwendete! Lief der rechte Lead-Dog zu weit links oder lies sich durch die Umgebung ablenken, war er schnell wieder mit einem bestimmten „
RECHTS“ auf dem richtigen Pfad. Sehr faszinierend! Zu den Hundenamen: Das war eine relativ kleine Husky-Farm, mit ungefähr 90 Hunden. Lewis ist erst seit knapp 2 Monaten hier, kennt nun aber bereits 70 Hunde einzeln beim Namen. Das ist – wie oben erwähnt – auch sehr wichtig um sie ordentlich erziehen zu können. Die Temperaturen die wir hatten, waren leider viel zu warm für die Hunde. Zum einen war die Strecke realtiv eisig – daher genügten bei uns schon 5 Huskys pro Gespann. Zum anderen hatten wir aber über 0°C, was nicht ideal ist, daher mussten wir auch einige kurze Pausen für die Kleinen einlegen. Die ideale Temperatur für die Hunde wäre -15°C bis -20°C, dann könnten sie sich richtig auspowern! Das Heulen der Huskys kommt eigentlich nur daher, dass sie überschüssige Energie loswerden wollen. Wenn einer anfängt, steigt der nächste mit ein usw. – wie eine Bombe!
Im Gegensatz dazu sind sie aber auch die liebenswürdigsten überhaupt. Im Camp konnten sie gar nicht genug von unseren Streicheleinheiten bekommen, irgendwann mussten wir aber auch leider das lassen. 🙄☹️
Da die Hunde sehr hektisch waren, war es schwierig ein paar schöne Fotos aus der Nähe zu machen. Die besten Ausschnitte gibt es aber hier.
Wir entledigten uns also wieder unserer Kleidung und begaben uns wieder auf den Rückweg zum Trasti & Trine. Julian machte dort einen ausgiebigen Mittagschlaf, Anja kümmerte sich um Social Media Postings und Jonas schrieb weiter am Blog und bearbeitete wieder einmal Bilder.
Nach ein/zwei Stunden chillen, war der Plan, dass wir uns die hauseigene Bakeri einmal ansehen und einen kleinen Snack holen. Diese hatte zwar nicht geschlossen, es gab aber auch nichts mehr für uns zu ergattern – also gar nichts – rein gar nichts… ☹️
Hier kamen uns dann schon ein paar Huskys von unserem eigenen Camp entgegen, die einfach wild umherliefen und ihren Spaß hatten. Streicheln war hier nicht, dafür mussten sie zu viel Energie loswerden und einfach rennen!
Am Hafen angekommen, war es leider sehr enttäuschend, denn am Sonntag arbeitete zum einen keiner, zum anderen gab es hier auch nicht viel zu sehen. Also machten wir uns kurzerhand auf den Weg zu einer nahegelegenen Kirke. Anja und Jonas entschieden sich für den normalen Weg, während Julian bis zu den Knien im Schneehaufen versank. 🤣
Naja, nach ein paar Komplikationen bei unserer Bestellung, erhielten wir unser Festmahl nach ein paar Minuten. Zur Vorspeise gabs ein Garlic Bread „Deluxe“ und danach eine halbe vegane Pizza und eine halbe sogenannte „Meat Feast“. Eine super wilde aber leckere Kombination aus verschiedensten Belägen, die für uns alle drei ausreichte.
Wir statteten danach noch der gegenüberliegenen einzelnen Zapfsäule einen Besuch ab, ließen ein Vermögen dort für ein paar Liter Benzin und machten uns anschließend wieder auf den Weg zurück zur Lodge.
Wir ließen den Abend im Dachgeschoss ausklingen, Anja korrigierte die Blogeinträge und schaltete sie online, während Julian ein paar Fotos von den Polarlichtern schoss. Richtig gehört! Wieder Polarlichter, drei Tage in Folge! 🥰
Die geliebten Cheez Doodles neigten sich dem Ende, der Gin wurde auch immer leerer, ebenso wie unser Energiehaushalt. Wir legten uns also bald schlafen, denn morgen stand die bisher längste Reise auf dem Plan.
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