Der Plan: zunächst nach Honningsvåg zur Touristeninformation fahren, um dort dann nach einer Krabben-Tour zu fragen und anschließend die umliegenden Fischerdörfer um Honningsvåg herum besuchen. Dort gibt es insgesamt 5 Stück. Diese wurden uns vom Rezeptionist in unserem Hotel vorgeschlagen, um den heutigen Tag zu füllen.
In der Touristeninformation angekommen, wurde uns mitgeteilt, dass man uns dort bzgl. unseres Tour-Wunsches nicht weiterhelfen kann. Wir bekamen jedoch den Hinweis mit auf den Weg, beim Veranstalter – Destination 71 Grad Nord – nachzufragen, da dieser entsprechende Touren anbietet. Gesagt, getan. Im Büro des Veranstalters bekamen wir die Info, dass unserem Wunsch vermutlich nicht nachgekommen werden kann, man werde jedoch bei einem Kollegen nachfragen, welcher uns dann nochmals zurückrufen wird. Nach dem netten Gespräch machen wir uns also auf dem Weg zum ersten Fischerdorf: Kamøyvær.
Dort gefiel es uns sehr gut, die kleinen bunten Häuser wurden von der Sonne umhüllt. Ein kleiner Hafen lag idyllisch in mitten des Dorfes und wir haben einen kurzen Blick durch die Fenster der – Gallery east of the sun – geworfen, welche dort von einer deutschen Künstlerin aus Nürnberg betrieben wird. Diese wohnt auch seit einiger Zeit in dem kleinen Ort in Norwegen.
Daraufhin haben wir alles wichtige telefonisch mitgeteilt bekommen, sowie auch die Adresse wurde uns übermittelt, an welcher wir uns um 14:00 Uhr einfanden. Die Parkplatzprobleme am Treffpunkt entsprachen auch hier den norwegischen Verhältnissen. Als die Tour dann, nach Überwindung der Eisbahn – auch Einfahrt genannt, begann, kamen wir einer frisch aus dem Wasser gezogenen Königskrabbe sehr nahe.
Eine nette junge Dame erklärte uns alle wichtigen Fakten über das imposante Tier, wie die folgenden:
- Wir hatten ein relativ kleines Exemplar eines Männchens
- Diese können bis zu zwei Meter Spannweite der Füße haben, bei unserem Exemplar waren es schätzungsweise 80 cm
- Männchen haben triangelförmige Unterseiten
- Sie haben zwar Augen, können damit aber absolut gar nichts sehen (so wie Jonas mit beschlagener Brille)
- Sie haben keine anderen natürlichen Feinde, sondern nur sich selbst
- Dementsprechend verspeisen sie sich auch gegenseitig
- Es gibt ein gewisses Kontingent wie viele Krabben – bis zum Westen des Nordkaps – gefangen werden dürfen
- Damit diese sich nicht weiter ausbreiten, darf hinter der Grenze so viel gefangen werden wie möglich, denn sie haben ja keine natürlichen Feinde
Nach der Präsentation und nachdem jeder die Krabbe einmal halten und mit dieser Fotos machen durfte, wurde die Crabbie leider auch schon geschlachtet und von unsererm Guide professionell in Meerwasser zubereitet.
Nachdem die beiden wieder zurück gekommen sind (Gott sei Dank und hoffentlich ohne Besessenheit) ging es für uns zurück ins Hotel. Dort wurde erstmal eine heiße Schokolade getrunken und sich aufgewärmt. Anschließend haben wir noch einen kleinen Abstecher nach Nordvågen gemacht. Auch von dort gibt es nicht sehr viel zu berichten. Ein flauschiger Hund hat uns dort jedenfalls bei unseren Fortbewegungsversuchen auf der vereisten Straße beobachtet und uns vermutlich innerlich ausgelacht.
Vorerst nur mit dem Handy, denn als Julian seine Kamera zücken wollte, fiel auf, dass er seine SD-Karte im Hotel liegen lassen hat. Voller Zuversicht griff Jonas zu seiner Kamera, was aber im gleichen Schlamassel endete… Zwei Deppen, zwei leere Kameras und alle SD-Karten liegen gemütlich im Hotel.
Also: zurück zum Hotel, meisterlicher Sprint von Jonas ins Zimmer, Speicherkapazitäten eingepackt und dann mit Affenzahn Richtung Nordkap zu dem Aussichtspunkt. An diesem angekommen, konnten wir für einige Stunden die Nordlichter beobachten und super tolle Fotos schießen.
Überglücklich und zufrieden, dass wir dieses Wunder vor unserer Abreise gesehen haben, sind wir dann spätabends ins Bett gefallen. 🌃
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