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12. MĂ€rz 2022
Wir durften heute morgen noch einmal das FrĂŒhstĂŒck im The View Hotel bei tollem Ausblick und super Wetter genießen. Leider wurde wohl gestern die einzige Avocado im Hotel verbraucht, denn heut gabs leider keine! â˜č
Die Semmeln haben wir nach einigen Minuten frisch gebacken erhalten, denn die vorherige Ladung hatte sich ein deutsches PĂ€rchen komplett unter den Nagel gerissen.
Aus dem Fenster blickend, sahen wir vor unserem Hotel zwei „Rallye“ Fahrzeuge aus Holland. Von diesen Bombern hatten wir schon einige sehen können, das waren leicht umgebaute Ă€ltere Autos, bei denen es nicht traurig gewesen wĂ€re, mal in einem Schneehaufen zu landen. Und so wie die aussahen, ist das schon ein paar mal passiert. 😁
Wir packten nach dem FrĂŒhstĂŒck wieder unsere Koffer, Julian versorgte uns noch mit heißem Wasser in unseren Thermoskannen (heute ohne verbrĂŒhen) und schon ging unsere lange Reise los! Diese dauerte schĂ€tzungsweise drei Minuten, dann sind wir bereits in HonningsvĂ„g angekommen. Das StĂ€dtchen stand nĂ€mlich noch auf unserer To-Do-Liste. Kurz um die Bergkuppe gefahren, konnten wir schon ein riesiges Schiff erkennen. Bei nĂ€herem betrachten, handelte es sich um einen „Mein Schiff 1“-Dampfer von TUI, welcher wohl um die 2900 GĂ€ste fasste.
Wir waren ja bereits am Vortag kurz in HonningsvĂ„g gewesen bzgl. Der Crab Tour, da wirkte alles sehr ausgestorben. Heute jedoch war das ganze Dorf belebt, nicht nur durch Touristen, sondern alle Einwohner bereiteten sich auf das Kreuzfahrtschiff vor. Es waren Sami-people mit Rentieren direkt am Hafen, eine Quadtour wurde schon bereit gestellt und es warteten einige Reisebusse fĂŒr verschiedene AusflĂŒge!
Wir haben uns nicht wie die Touristen, sondern wie einheimische Norweger gefĂŒhlt, die es spannend fanden die (ĂŒberwiegend) deutschen Rentner zu begutachten.

Ebenfalls wollten wir gestern bei der originalen ersten Gallerie der nĂŒrnberger KĂŒnstlerin Eva Schmutterer vorbei schauen, diese hatte ja dann leider geschlossen. DafĂŒr schauten wir heute in der zweiten Filiale – der Gallery west of the moon – vorbei, welche eine – wie soll es auch sonst sein – touristenfokussierte Variante mit diversen selbst gemachten Bildern und diversen Kleinigkeiten darstellte.
Nach ein paar kurzen Blicken ĂŒber die Kunstwerke wurde Jonas von der dortigen Angestellten angesprochen. Sie erklĂ€rte wie die Bilder hergestellt und welche verschiedenen Varianten hier verkauft werden. Wir kamen immer mehr ins GesprĂ€ch, wir erzĂ€hlten viel ĂŒber uns, genossen es aber auch von einer Einheimischen eigene Geschichten zu hören. Wie zum Beispiel, dass sie erst seit knapp 2,5 Jahren in Norwegen wohnt. Sie studierte in Litauen und hatt einen Doktortitel, ihre Familie wohnt noch immer in Litauen und irgendwann hat sie der Rappel gepackt und sie beschloss mit Mann und Maus in ein winziges Fischerdörfchen in Norwegen zu ziehen – Respekt!
Als wir ihr erzĂ€hlten, dass wir aus der NĂ€he von NĂŒrnberg kommen, war sie absolut hin und weg! Wir sollten unbedingt bis ca. 11 Uhr warten bis Eva Schmutterer – die KĂŒnstlerin -kommen wĂŒrde!
Gesagt, getan – wir plauderten noch einige Minuten, Anja erfĂŒllte sich einige ShoppingtrĂ€ume, dann kam die KĂŒnstlerin auch schon. Wir mussten erst einmal klar stellen, dass wir nicht mit dem Kreuzfahrtschiff kamen, sondern auf ganz eigene Faust das Land und die Kultur erleben wollen. Denn auch TUI hatte schon fĂŒr die originale Gallerie in Kamoyvaer angefragt, ob diese denn fĂŒr vier volle ReisebĂŒsse öffnen wĂŒrde. Ihr habt die Gallerie gesehen, da passen 10 Leute rein… Und mit vier Reisebussen wĂ€re auch ganz Kamoyvaer um ein vielfaches gewachsen und es wĂ€re eng dort geworden. Eva lehnte also ab, wenn sie gewusst hĂ€tte, dass wir dort waren, hĂ€tte sie fĂŒr uns jedoch eine Ausnahme gemacht. 😉
Auch Eva erzĂ€hlte uns einige Schwankerl aus ihrem Leben hier, wie beispielsweise, dass die Deutschen immer am meckern sind – das sollte den meisten eh bekannt sein, wenn man es mit anderen Völkern vergleicht. 😛Beispielsweise, dass man immer so lange auf einen Arzttermin warten muss. Was bei uns im schlimmsten Fall ein paar Monate dauert, kann hier in HonningsvĂ„g gut und gerne mindestens ein Jahr dauern. Eva hatte vor kurzem einen Termin beim Augenarzt in Hammerfest – dies bedeutete gleichzeitig eine Tagesreise einzuplanen, da der Ort einige Stunden entfernt ist. Die nĂ€chste Klinik, auch wenn es um ein ordentliches Krankenhaus geht, ist wieder ein anderes Problem. Dann war es endlich soweit fĂŒr den Termin, jedoch machte ihr das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es gibt nur eine einzige Straße nach und von HonningsvĂ„g, und wenn diese aufgrund der Wetterbedingungen gesperrt ist, dann ist das nunmal so. Da kommt man eben nicht weg, außer man besitzt einen Helikopter! Also Termin um einen Monat verschieben, wieder warten, wieder gesperrt… Und so kann das hier natĂŒrlich immer weitergehen, besonders in den Wintermonaten.
Nach einer halben Stunde Tratsch, machten wir uns schließlich doch noch auf den Weg. Wir machten ein paar letzte Fotos von HonningsvĂ„g, kauften der tempoverbrauchenden Anja noch eine Packung Tempos im Extra und schwangen uns dann endgĂŒltig ins Auto.

Die Fahrt nach Alta verlief unspektakulÀr, diese verbrachten wir mit Blog schreiben, Bilder bearbeiten und Anja machte ein Nickerchen.
Angekommen im Trasti & Trine „Hotel“ oder eher Camp, machten wir große Augen! Es waren direkt Huskys mit auf dem GelĂ€nde, welche man jederzeit knuddeln konnte. Wir verusuchten uns aber erst einmal aufs einchecken zu konzentrieren, was wir im Guesthouse versuchten, was auch gleichzeitig das Restaurant darstellte.
An der „Rezeption“ (mehr dazu kommt noch) angekommen, wurden wir gleich herzlich in Empfang genommen. Mussten noch schnell von zwei auf drei Personen upgraden und wurden gleich zu unserem bescheidenen Heim gefĂŒhrt.
Uns wurden die wichtigsten Dinge erklĂ€rt, wie beispielsweise, dass wir nicht abschließen mĂŒssen. Das wĂ€re nur unnötig kompliziert, da kommt schon keiner, der SchlĂŒssel wĂ€re aber bereit in einem kleinen KĂ€stchen! 😁 NatĂŒrlich sperrten wir zu!
Wir haben gleich das Angebot bekommen, dass wir mit ihnen zu Abend essen – an den Formulierungen merkt man, wie familiĂ€r das ganze hier aufgebaut ist.
Wir stimmten bei dem kleinsten MenĂŒ (zwei GĂ€nge Country-Style) zu und freuten uns dort um 19:30 Uhr zu Abend zu Essen. Es blieb vorher also noch genug Zeit, dass wir Alta einen Besuch abstatten konnten.
Kurz noch ein paar Worte um den Flair dort zu beschreiben:

  • Man konnte mit einem riesen Schlitten die Koffer zu der Lodge transportieren
  • Alles war voller Huskys, die teilweise direkt ĂŒbers GelĂ€nde rannten
  • Der Weg zur Lodge war gleichzeitig auch die Strecke fĂŒr HuskyausflĂŒge (wie auch wir einen fĂŒr morgen – leider beim Konkurrenten – geplant hatten)
  • Es gab eine sĂŒĂŸe kleine Bakeri oder auch ein Smokehaus
  • Es gab Schlitten, Poporutscher, Schneeschuhe – man konnte sich an allem bedienen
  • Die „Rezeption“ war wie gesagt gleichzeitig das Restaurant. Es war sehr familiĂ€r eingerichtet, GlĂ€ser nahm man sich einfach selbst aus dem HĂ€ngeschrank, Hausschuhe standen fĂŒr alle GĂ€ste im Gang bereit, da konnte man sich nur wohl fĂŒhlen!
Nach einer kurzen Ausruh- und Social-Media-Phase fuhren wir vor dem Essen noch nach Alta. Parkten dort im Stadtzentrum an einer Kirke und machten uns zu Fuß weiter auf den Weg.
In der wunerschönen goldenen Stunde konnten wir so das kleine Stadtzentrum bewundern. Wie beispielweise die Nordlichtkirche, die Hunderennbahn, die mitten durch das Zentrum fĂŒhrte, oder auch einen kleinen Wochenmarkt. Das Hunderennen Finnmarkslopet war wohl DAS Event hier, leider haben wir das nur ganz knapp verpasst. Wir konnten uns so jedoch ganz kurz wie eigene Musher (SchlittenfĂŒhrer) mit ihren Huskys auf der Strecke fĂŒhlen.
Auf dem RĂŒckweg zum Auto konnten wir wieder ein paar Fahrzeuge der niederlĂ€ndischen Rallye erspĂ€hen, die verfolgten uns auch ĂŒberall! Diesmal ein paar mehr Fahrzeuge, die wirklich sau cool aussahen! Sogar unsere Freunde aus dem „The View“ Hotel in HonningsvĂ„g sahen wir hier wieder.

Außerdem statteten wir dem inneren der Kirche noch einen Besuch ab. Hier wurde wohl gerade eine Vorlesung oder ein Gottestdienst abgehalten, wobei unser Besuch im Inneren leider nur gestört hĂ€tte, deswegen machten wir uns schnell wieder aus dem Staub.

ZurĂŒck also zur Lodge, dort noch ein bisschen chillen und dann ging es auch schon mit knurrendem Magen zu unserem Dinner.
Wir wussten nicht ganz was uns erwartet, bei der Einweisung war selbst dem Angestellten noch nicht klar, was es heute zu Essen gibt. Daher war das eine große Überraschung! Dieser jene, war nun auch kein Rezeptionist mehr, sondern half auch in der KĂŒche mit – wie in einer großen Familie eben.
Wir wurden von Johnny Trasti (dem Chef & Chef) direkt an der „Rezeption“ neben zwei EnglĂ€ndern platziert. Das Ganze war zum einen suspekt, fĂŒhlte sich aber gleichzeitig heimisch an!
Wir bekamen eine Karaffe Wasser (kostenlos, halleluja), gönnten uns zu dritt eine Flasche Apfelsaft (fĂŒr 17,00 €) und warteten gespannt auf unser Gourmetdinner. Zur kleinen Vorspeise gab es einen halben Windbeutel? mit marinierter King-Crab darauf, das regte den Hunger noch weiter an!
Dann folgte auch schon Elchragout mit angebratenem GemĂŒse als Hauptspeise, was in super schönen SchĂ€lchen angerichtet war! Super zart und vergleichbar mit einer Mischung aus Rind und Schwein mit leichter Wild-Note.
Anja verschwand einmal kurz auf die Toilette, genau als wir unsere Nachspeise erhalten haben. Wie es bei einem unbekannten Dinner ĂŒblich ist, bekommt man kurz erklĂ€rt, was der aktuelle Gang beinhaltet. Einer der Köche fragte uns ob wir einen Moment warten sollten, was Julian und Jonas verneiten. Das wĂ€re ein witziges peinliches Schweigen geworden. 😁
Wir haben das famose Dinner natĂŒrlich restlos aufgegessen, da Anja noch etwas angeschlagen und erschöpft war, machten wir uns bald wieder auf den Weg in unsere Lodge. Sie legte sich gleich hin und Julian und Jonas machten sich im Dachgeschoss mit ihren Notebooks breit und bearbeiteten einige Bilder!
Es ließ zwar etwas auf sich warten, aber dann konnten wir in unserer Lodge, aus einem futuristischen Dachfenster erneut die Polarlichter bestaunen! Julian sprintete zum Auto, holte das Stativ wĂ€hrend Jonas die Kamera vorbereitete.
So konnten wir auch heute noch einmal das Spektakel bewundern, direkt aus und vor unserem Schlafplatz!

Viele Fotos spĂ€ter, machten wir uns fĂŒrs Bett fertig. Jonas schlief auf der Schlafcouch direkt unter der Dachkuppel und konnte so noch einige Zeit die Polarlichter beobachten.

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