2 Uhr und es rüttelte immer noch alles. Jonas ist mit starken Bauchschmerzen aufgewacht, denn irgendwas im gestrigen Essen oder trinken war wohl nicht so gut. Er dachte sich erst, dass es schon weggeht und irgendwann werden wir bestimmt eine Pause machen. Nach einigen Minuten wurde das Gefühl immer schlimmer und schmerzhafter. Der Bus wackelte durch den wilden Fahrer so stark und obendrauf kam noch das gebrumme vom Motor der vermutlich ziemlich am Limit war. Die schmerzen wurden immer schlimmer, dass Jonas Caro weckte und sich relativ schnell auf den Weg nach vorne machte um beim Busfahrer bzw. bei seinem Mitfahrer zu fragen ob er schnell einen Notfallstop einlegen könnte oder wann die nächste Pause sei. Er meinte nur „No Stop, No Break, Go Sleep“. Jonas versuchte klar zu machen, dass es dringend sei, aber das ließ ihn kalt und er ignorierte das. Jonas ging zurück und nahm nach Caros Empfehlung schonmal eine Schmerztablette. Im Stehen war das ganze auch etwas erträglicher. Aber leider hielt das nicht lange an und die starken Schmerzen kamen immer wieder in Phasen zurück, bis es einfach nicht mehr auszuhalten war. Er wägte alle Optionen ab: In den Gang scheißen, in eine Tüte scheißen, In die Hosen scheißen – aber all das wäre die absolute Katastrophe gewesen. Jonas wusste nicht weiter und hatte starke Schweißausbrüche und schlimme Schmerzen. Es war nicht mehr auszuhalten, deswegen ist er nochmal nach vorne gegangen (Ausgestattet mit Tempos und Feuchttüchern). Er versuchte dem Busfahrer mit Google Übersetzer klar zu machen, dass es ein Notfall war und bot ihm Geld an. Er meinte weiterhin „No Stop, Police here. Stop in 20 Minutes“ und ist weiter gerast. Jonas setzte sich vorne in die Mitte auf die Treppe bevor die Betten begonnen haben. Im Sitzen war es tatsächlich um einiges besser, zudem war hier das gerüttel und der vibrierende Motor nicht so schlimm. Als Jonas‘ Darm sich etwas beruhigt hatte, konnte er auch sehen warum sich das im Bus so wild angefühlt hat. Der Fahrer ist durchgehend zwischen 130 und 140 Kmh mit einem Bus gefahren. Er überholte links, er überholte rechts, er überholte bei Gegenverkehr bergauf in einer Kurve. Er nahm wirklich keine Rücksicht auf Verluste und die Straßen dort glichen trotzdem mehr einem Feldweg als einer Autobahn. Einen einzigen Vorteil hatte die Raserei jedoch. Und zwar, dass wir statt 20 Minuten weniger als 15 brauchten. Die Schmerzen waren mittlerweile in Ordnung. Wir sind an einer Mautstelle vorbei gefahren und wechselten wohl die Autobahn. Der zweite Mitarbeiter kam und zeigte nur auf die Schuhe und signalisierte, dass Jonas diese anziehen sollte und zeigte Richtung Hügel da draußen. Jonas verstand sofort, zog die Schuhe an und sprintete nach draußen. Er versuchte sich an dieser „Parkbucht“ zu orientieren, kraxelte unter einem großen Schild hindurch, einen kleinen Hügel hinauf und irgendwie die Böschung zu einem Bach hinunter. Er sah zwei Personen die an der anliegenden Brücke standen und ins Wasser schauten (Mitten in der Nacht, wer macht sowas?). Naja egal, es ging nicht anders – Hose runter und explodiert. Nach einer Minute war das Spektakel auch zu Ende, ebenso wie die Tempos und die Feuchttücher. Jonas ging total erleichtert zurück in den Bus und bedankte sich tausend mal beim Fahrer. Noch bevor er am Platz war, ging die wilde Fahrt schon wieder weiter. 💩
Diese Pläne wollten wir im Hotel dann weiter vertiefen, jetzt mussten wir aber erstmal dort hinkommen. Jonas fragte den Familienvater, welcher sehr gut Englisch sprach, was die beste Methode sei sich hier fortzubewegen und tatsächlich war es Grab. Da wir uns mittlerweile wie gesagt näher am Zentrum befanden, sollte das auch kein Problem sein. Nach nur 10 Minuten saßen wir also erfolgreich im Auto Richtung Hotel. Das Grab konnte jedoch nicht direkt vor die Haustür fahren, sondern uns nur im „Nachbarhotel“ raus lassen. Die weitere Fahrt wurde vom Hotel mit deren sogenannten Buggy übernommen. Jonas hatte bereits per WhatsApp abgeklärt, dass dieser uns dann direkt dort abholte wenn wir mit dem Grab ankommen. So war es auch und die Fahrt ging weiter. Nun verstanden wir auch, warum das Hotel den Buggy (Das war einfach nur ein Golfcar) hatte. Etwas breiteres hätte durch die engen und verwinkelten Gassen bzw. Wege nicht gepasst. Von dem wirklich abenteuerlichen Weg haben wir ein paar Fotos und Videos machen müssen, denn gerade in dem Nebel sah es so aus, als würden wir ins Nichts fahren. Der Weg wurde auch noch kurz von einem Büffel blockiert, das ließ aber den Fahrer völlig unbeeindruckt also schien das wohl öfter vorzukommen. 🦬🐃
Am Hotel angekommen checkten wir gleich ein und wurden mit einem heißen Ingwertee begrüßt. Bei der Kälte war das eigentlich auch genau das richtige was wir braucht, schade nur, dass Caro keinen Ingwer mochte. So blieb dann aber mehr für Jonas übrig. 🍵🍵
In unserem Zimmer bzw. Lodge sollten wir eigentlich eine atemberaubende Aussicht über Berge und Reisfelder haben. Aufgrund des Nebels haben wir aber wortwörtlich nichts gesehen – was natürlich super schade war. Wir hofften natürlich, dass wir ggf. morgen. oder übermorgen noch etwas Glück hatten. ⛰️🏔️🗻
Zu später Stunde (Etwa 21:40 Uhr) wagten wir dann doch nochmal einen kurzen Blick nach draußen, denn wir hatten noch Lust auf etwas zu trinken bekommen. Laut Karte müsste das Café bis 22:00 Uhr offen haben, als wir raus gingen schauten wir uns in dem Gelände noch ein wenig um. Aber man konnte nichts außer Nebel sehen. Das Café war aber bereits geschlossen. Im Winter sind die Zeiten hier auch vermutlich komplett anders… ☕
0 Kommentare