Bodensee Bikepacking

Tipp: Bildslider ganz ansehen!

disclaimer.

Das sind die ersten veröffentlichten Fotos, die wir mit der analogen Kamera geschossen haben. Daher der etwas altmodische aber unvergleichliche Bildlook. Die Bilder sind per C-41 entwickelt und wurden mit der A7III eingescannt.

 

Anreise & Vorbereitung

Es ging für uns erneut in den Urlaub, aber diesmal anders als sonst. Diesmal entschieden wir uns für einen aktiven Urlaub mit dem Fahrrad, unsere Route ging einmal um den Bodensee in 4 Tagen. Da die Mama von Jonas erst vor einigen Wochen die gleiche Tour hinter sich brachte, orientieren wir uns etwas an ihrer Route.
Mittwochabend ging es los. Nachdem Jonas fertig mit Arbeiten und Caro fertig mit ihrem „After Work Nap“ war, packten wir unsere Sachen zusammen, schnallten die Fahrräder aufs Auto und los ging die Fahrt nach Kressbronn am Bodensee.

Nach 2 Stunden Autofahrt, erreichten wir bei Einbruch der Dunkelheit gegen ca. 21 Uhr den Campingplatz. Schnell suchten wir uns einen Platz und bauten das Zelt auf. Zu der Zeit hatten wir schon echt großen Hunger, da es ja abends noch nichts für uns zu essen gab. Schon während der Fahrt, erkundigte sich Caro was es in der Nähe Gutes gab. Zu unserem Glück war nur 10 Min. entfernt direkt am Hafen ein Italiener. Nachdem das Zelt stand, ging es zu Fuß zum Restaurant.

Dort angekommen fiel uns sofort auf, wie gut besucht das Restaurant zu der Zeit noch war, dementsprechend sahen auch die Tische aus. An so gut wie jedem Tisch, der nicht belegt war, standen noch benutze Teller und Gläser. Wir wählten einen Tisch mit Sicht auf den Hafen (dieser war natürlich auch vollgestellt), baten eine Bedienung diesen abzuräumen und zu putzen und bekamen im Anschluss auch schon die Karten. Jonas wollte dabei helfen und langte erstmal in Mayonnaise die an der vorherigen Karte klebte. Relativ schnell wählten wir unsere Pizzen und Getränke aus, doch bis jemand kam, um die Bestellung aufzunehmen dauerte es erst einmal.

Wir warteten und warteten, doch niemand hat sich für uns zuständig gefühlt. Keiner der Kellner schenkte uns Beachtung. Man bemerkte auch wie wenig Lust alle zum Arbeiten hatten. Jonas versuchte sich mehrmals auf uns aufmerksam zu machen. Als wir dann endlich bemerkt wurden, wimmelte uns dieser ab und meinte er wäre gleich da, allerdings warteten wir auch da wieder. Nach einiger Zeit kam er dann und wir konnten endlich unsere Bestellung aufgeben. Zügig kamen unsere Getränke und auch auf unsere Pizzen mussten wir nicht lange warten. Doch als uns die Pizzen gebracht wurden, wurde uns kein Besteck gereicht. Erneut hörten wir, dass es gleich kommt, doch keiner kam. Wir machten erneut auf uns aufmerksam und konnten nun endlich unsere Pizzen genießen. Die waren sogar erstaunlich echt gut, denn bei dem Service hatten wir das schlimmste erwartet. Wir aßen flott auf, bezahlten und gingen schnell zurück zum Campingplatz.

Am Platz angekommen, machten wir uns bettfertig und legten uns schlafen, denn am nächsten Morgen hieß es für uns nämlich früh aufstehen (was man ja sonst nicht so gewohnt ist von uns beiden).

Aufwärmung

Guten Morgen, oder auch nicht, denn der es war erst 6:30 Uhr und der Wecker klingelte schon. Bis wir es aus dem Zelt schafften war es 7:00 Uhr, denn wir mussten erstmal richtig wach werden – waren wir zwar um die Uhrzeit immer noch nicht, aber irgendwann müssen wir ja aufstehen. Wir gingen uns waschen, umgezogen haben wir uns im Zelt und bauten dieses im Anschluss wieder ab.

Alle Taschen wurden gepackt und zum Auto gebracht, dort verstauten wir alles und Jonas machte noch die Räder (Luftdruck usw.) ready für die bevorstehenden Tage. Als alles erledigt war, fuhren wir in die Innenstadt von Kressbronn, das Auto musste ja schließlich für die nächsten Tage irgendwo stehen und wir haben einen guten Tipp bekommen, dass es dort kostenlos stehen könne.
Wir hatten keinen genauen Ort, an dem wir das Auto abstellen sollten, wir entschieden uns für ein Wohngebiet und suchten dort eine Stelle an der das stehen nicht mit irgendwelchen Kosten verbunden ist. Das Glück war auf unserer Seite, denn schnell fanden wir einen Platz. Wir schnallten die Räder ab, den Fahrradträger legten wir ins Auto, unsere Taschen befestigten wir an den Rädern und schon konnte die Fahrt los gehen.

Unser heutiges Endziel war ein Campingplatz in Uttiwil (Das liegt gleich bei Romanshorn) und es erwarteten uns für heute knapp 63 km die wir zurücklegen mussten. Schon zu Fahrtbeginn packte uns der Hunger, da wir aber nichts dabei hatten musste wir uns nach was Essbaren auf die Suche machen. Wir entschieden uns in Lindau zu halten. Dort angekommen, fanden wir keine Bäckerei, die uns angesprochen hat, trotz mehrmaligen hin und her fahren. Wir fanden einen Nordsee, und da nichts anderes in der Nähe war holten wir uns dort belegte Brötchen mit Backfisch und Lachs.

Gestärkt ging es weiter nach Bregenz und damit auch schon dem zweiten Land für heute. Leider entfernten wir uns hier ein gutes Stück vom See selbst und radelten durch die angrenzende grüne Natur. Das war eine nette Abwechslung und es machte riesig Spaß dort zu fahren!
Auf dem Weg haben wir eine wundervolle Mittelfinger Figur an einem Reiterhof gefunden, die wir unbedingt auf einem Foto festhalten mussten.
Wir schlängelten uns anschließend also nah am Ufer entlang von Stadt zu Stadt und kamen so unserem Ziel immer näher. Die Hitze wurde immer größer, da wir bereits 14 Uhr hatten und wir wollten langsam einfach nur noch ins Wasser und uns abkühlen.

Zwischenzeitlich sind wir schon wieder in der Schweiz angekommen, um die letzten Kilometer zu fahren. Da wir ja praktischerweise unsere Helme vergessen hatten und Jonas’ Fischerhut bei schneller Fahrt fast weggeflogen ist, hat er mit einem Messer, etwas Schnur und einem Feuerzug seinen Fischerhut verbessert und getunt. So hatte er nun einen Riemen, damit er immer fest an seinem Platz blieb!

Kurz vor dem Ziel machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Aldi, damit wir hier ein paar kühle Getränke sowie ein paar Snacks besorgen konnten. Da wir zu dem Zeitpunkt doch schon ordentlich Hunger hatten besorgten wir uns auch was zum Essen für den Moment.
Am Campingplatz angekommen klingelten wir an der Rezeption, da diese nur sehr selten besetzt war und versuchten mit dem Gegenüber über die Sprechanlage zu telefonieren. Leider schien er uns nicht zu hören, kam aber dann noch zur Rezeption als er uns am Eingang stehen sah. Wir checkten also ein und er zeigt uns alle wichtigen Orte die wir kennen mussten. Darunter natürlich das Waschhaus, ein Aufenthaltsraum und zu guter Letzt den Platz für unser Zelt.

Wir konnten nicht anders und schmissen uns sofort in unser Schwimmoutfit und sprangen ins anliegende Wasser. Die Hitze konnte man sonst auch nicht anders aushalten. Wir entspannten uns noch einige Zeit am Steinstrand und beschlossen irgendwann, dass wir unser Zelt aufbauen müssten. Da dieser Campingplatz nicht so überfüllt und beleuchtet war wie der gestrige, haben wir uns dafür entschieden ohne ein Außenzelt zu schlafen. So war zum einen im Zelt nicht so viel Hitze und zum anderen konnten wir die Sterne aus dem Zelt heraus beobachten.

Sobald unser Zelt stand, machten wir uns nochmal kurz auf den Weg in einen nahgelegenen Einkaufsladen namens Volg. Hier gabs nochmal ein paar kühle Getränke für heute und morgen, und ein paar Gummibärchen.

Zurück am Campingplatz gings dann ans Essen kochen. Da wir uns heute in der Schweiz befanden haben wir uns gut vorbereitet und ein paar Fertigessen für den Gaskocher besorgt, damit wir uns hier ein bisschen Geld sparen konnten. Es gab also heute Spaghetti Carbonara und eingelegte Nudeln mit Tomatensauce. Beides hat mit ordentlich Salz sogar überraschend gut geschmeckt und als Nachspeise gabs noch Plattpfirsiche, Nic Nacs und die Gummibärchen, währenddessen spielten wir ein paar Runden UNO.
Zu guter Letzt bunkerten wir unsere angetrunkenen Drinks in dem Kühlschrank des Aufenthaltsraums (Damit die keiner nimmt 😉 ) und machten uns bettfertig. Im Zelt konnten wir dann wie vorhin erwähnt unter dem Sternenhimmel einschlafen.

Durchziehen

Rrring rrrring, der Wecker läutete heute schon um 06:00 Uhr. Zum einen wollten wir den Sonnenaufgang bewundern und zum anderen wollten wir nicht zu spät aufbrechen, damit unsere längste Etappe von ca. 80km nicht im Zenit der heißen Mittagssonne gefahren werden muss. Doch zuerst genossen wir den schönen Sonnenaufgang in vollen Zügen. Allein dafür hatte es sich schon gelohnt so früh aufzustehen. Direkt am See war eine Bank auf der wir uns hinsaßen und noch in Schlafklamotten die Aussicht genossen.

Nachdem wir genug hatten, gingen wir uns waschen und machten danach ein kleines Frühstück. Dies bestand aus einer Portion Nudeln in Spinatsauce, dann gabs noch für jeden eine Banane, Pfirsiche und noch die restlichen Nic Nacs. Fertig gestärkt, ging es nun ans Sachen zusammenpacken und Zelt abbauen. Das ging heute schon schneller als gestern. Zu der Zeit knallte die Sonne schon ganz schön runter und wir wussten, dass der heutige Tag wegen der Hitze es ganz schön in Sich haben wird. Wir beeilten uns und kurz vor 9 Uhr ging es dann endlich los.

Unsere heutige Etappe führte durch Konstanz um den Untersee und anschließend nach Radolfzell. Schon nach wenigen Metern bemerkten wir, wie schwer uns das Treten heute fiel. Vom Gefühl her ähnlich wie ein Muskelkater aber zum Glück war es nach einigen Kilometern weg und wir konnten wie gewohnt wieder in die Pedale treten. Was die Temperatur anging, ging es, wir merkten die Sonne schon sehr aber zu anfangs war es noch angenehm. Bis die Hügel kamen…

Die Hügel haben uns den Rest gegeben, vor allem Caro. Caro hatte sehr damit zu kämpfen, denn obwohl die Hügel nicht besonders hoch waren, waren sie steil und haben sich in die Länge gezogen. In dem Moment haben dann dazu noch die Oberschenkel erneut gebrannt und das gab Caro dann den Rest. Ach, und dazu kam noch, dass wir beide großen Hunger hatten und nichts in der Nähe gefunden haben. Während Jonas den Berg gefühlt ohne Probleme gemeistert hat, musste Caro bei der Hälfte ihr Fahrrad (untere Tränen vor Erschöpfung) schieben. Nach ein paar Minuten verschnaufen, ging es auch schon wieder weiter. Ein paar Hügel kamen noch, doch die konnten gut gemeistert werden und relativ schnell wurden wir für unseren Ehrgeiz belohnt. Den die Aussicht die wir dort zu sehen bekamen war wunderschön.

Wir hatten einen so schönen Blick auf den See und in dem Moment konnten wir alles andere kurz vergessen. Kurz darauf ging es auch schon wieder weiter. Wie man vielleicht merkt, wir sind die komplette Strecke ohne eine richtige Pause durchgefahren. Zwischendurch hatte Caro dann schon sehr großen Hunger und Jonas schaute nach was es in der Nähe für Möglichkeiten gibt, nur leider sprach uns dabei nichts an. Jonas fand einen Netto in der Nähe, dieser Lag auch nicht weit vom nächsten Campingplatz, so entschieden wir uns, dass wir den Rest der Strecke jetzt noch durchziehen und dann im Netto eine Pause machen und was zu essen und trinken besorgen. So wie am Vortag auch schon.

Endlich am Netto angekommen. Wir freuten uns schon so sehr auf kalte Getränke, denn bei der Hitze mussten wir uns irgendwie abkühlen. An dem Kühlbereich angekommen, erwartete uns aber leider gähnende Leere. Denn bis auf ein paar Säfte, Cola und Red Bull war leider nicht mehr viel vorhanden. Wir fanden doch noch einige Sachen und setzten uns mit unserem Proviant auf den Gehweg direkt am Netto. Es gab für jeden eine selbstbelegte Semmel und eine Breze (wovon Caro natürlich nur die Hälfte geschafft hat).

Gestärkt ging es das letzte Stückchen weiter zum Campingplatz, denn es war nicht mehr weit dort hin. Nach 2 Minuten Fahrtweg waren wir bereits vor Ort. Nachdem wir eingecheckt haben und wir uns einen schönen Platz ausgesucht haben, zogen wir direkt unsere Badesachen an und sprangen gleich ins Wasser. Die Abkühlung war genau das was wir in dem Moment gebraucht haben. Wir lagen uns danach auf die Wiese und chillten erst eine Runde. Caro schlief natürlich wieder sofort ein und Jonas kümmerte sich währenddessen um unser Zelt. Und nicht nur das, sondern außerdem noch um die Dreckwäsche, denn auf dem Platz gab es eine Waschmaschine und das mussten wir ausnutzten. Als alles erledigt war, weckte Jonas Caro mit 2 kühlen Getränken, ein Weizen für Jonas, ein Aperol für Caro.

Nach einiger Zeit klingelte der Timer auf Jonas seinem Handy, denn die Wäsche war fertig. Diese holte Jonas und suchte in unserer Nähe eine Gelegenheit unsere Wäscheleine aufzuhängen damit die Wäsche trocknen kann. Wir wurden kreativ und spannten die Leine um einen Baum und an dem anderen Ende an Caros Fahrradsattel.

Caro wollte von unserer Konstruktion noch ein Foto machen, holte ihr Handy und auf dem Rückweg – so tollpatschig wie sie nunmal ist – ist sie auf den Hering im Boden getreten. Und zwar genau so, dass er am FlipFlop vorbei in den Fuß gestochen hat und so die oberste Hautschicht „aufgeklappte“. Das wurde natürlich sofort fachmännisch von Jonas (mithilfe von Caros Tipps) verarztet. Das ganze tat beim Laufen sehr weh und wir hatten schon riesige Bedenken, dass das beim Radeln genauso schmerzen würde und wir unsere Tour ggf. verkürzen mussten.

Wir schnappten uns noch unser Uno und breiteten uns in Wassernähe aus. So spielten wir noch ein paar Runden und überlegten uns was wir uns zu Essen und Trinken im Netto holten. Und umso mehr Runden vergingen, desto weniger Lust hatten wir darauf, nochmal loszuradeln und so entschieden wir uns kurzerhand dann doch dazu am Campingplatz zu Essen und den Abend ausklingen zu lassen.
Es ging dann los zum Restaurant und wir ergatterten einen Platz mit einem Blick aufs Wasser. Die Entscheidung fiel uns schwer, aber schlussendlich wurde es ein Burger für Jonas und Kässpatzen für Caro. Und nicht zu vergessen, die schönen kalten Getränke. Pappsatt ging es zurück auf den Platz, an dem wir unsere Sachen für Duschen packten.

Wir nahmen also unsere Duschmarken und machten uns damit auf den Weg unter die Dusche. Da wir nur einen Block Seife hatten, wechselten wir uns damit ab und hatten somit beide das Glück, dass wir gemeinsam mit einem Raben duschen konnten. Der flatterte nämlich munter in dem Duschbereich umher und man konnte nur hoffen, dass man keinen Vogelschiss abbekam.
Zurück am Zelt angekommen, machten wir unsere Sachen Regenfest, denn für den darauffolgenden Tag und die Nacht war Regen angesagt. Als alles erledigt war, fielen wir total erschöpft und hundemüde ins Bett.

Höhepunkt

Und auch heute klingelte der Wecker erneut um 6 Uhr. Nachdem es in der Nacht immer wieder geregnet hatte, erkundigte sich Jonas mittels dem Regenradar für wann heute Regen angesagt war. Und das war schon relativ zeitnah, um 8 Uhr sollte uns Regen erwarten. Deshalb nutzten wir die Chance, da es noch trocken war, um eine Kleinigkeit zu frühstücken und das bestand aus der restlichen Breze von gestern mit Frischkäse, regionalen Pflaumen und einem Käsekuchen. Wir beendeten rasch das Frühstück und begannen das Zelt flott einzupacken, dabei war es von der Nacht aber noch etwas nass. Als das feuchte Zelt eingepackt war, war es an der Zeit, dass wir uns frisch machen. Zurück am Platz angekommen, machten wir unsere Taschen ready und püntklich zur Abfahrt hat der leichte Niesel begonnen.

Ein perfekter Start also! Caros gut verarzteter Fuß machte beim Radeln zum Glück keine Probleme!
Wir fuhren also ein gutes Stück im Niesel bzw. regen, was uns aber nicht gestört hat, denn so war es von der Temperatur her angenehm zum Fahren. War auch praktisch, denn der heutige Tag sollte der anstrengendste unserer Tour werden, denn heute waren die meisten Höhenmeter angesagt, von der länge der Strecke dafür nur 40km.

Die Strecke führte uns erneut durch Konstanz durch worüber Caro sich freute, denn dadurch kamen wir auch an der Insel Mainau vorbei, und die wollte sie unbedingt sehen. Als wir dann endlich dort angekommen sind, mussten wir mit bedauern feststellen, dass man nicht einfach so rüber radeln konnte wie gedacht, sondern man musste ein Ticket kaufen und natürlich war dieses kein Schnapper, denn wir hätten 30€ pro Person zahlen müssen. Schnell waren wir uns einig, dass wir doch lieber weiterfahren und auf den Besuch auf der Insel verzichten.

Kurz darauf kam uns auch schon der erste Berg entgegen, von weitem sahen wir bereits, dass sich der ganz schön ziehen wird. Dieser war nicht nur sehr lang, sondern auch sau steil. Mit 6 km/h kämpften wir uns langsam aber stetig den Berg hoch. Heute hat auch Caro durchgezogen und so haben wir beide den Berg gemeistert. Oben mussten wir uns kurz erholen und ordentlich nach Luft schnappen, doch zügig ging es dann schon weiter denn das war ja schließlich nicht der einzige Berg für heute. Die nächsten 20km liefen ab: Berg runter, Berg rauf, Berg runter, Berg rauf, Berg runter, Berg rauf und dann Berg ruuuuuuuuunter, bis wir unser Ziel für heute (Ludwigshafen) erreicht haben.

Dort setzten wir uns kurz ans Wasser und überlegten wie unser weiterer Plan aussieht. Wir waren zwar ganz schön platt von der Anstrengung, aber fühlten uns noch nicht vollständig ausgepowert und so entschieden wir uns dass wir noch weitere 20km fahren wollten, dass uns für den morgigen Tag nicht mehr so viele Kilometer übrigblieben. Bevor wir dies taten, war es erst an der Zeit für eine Stärkung, denn wir hatten ganz schön Hunger. Jonas bekam große Lust auf einen Döner, also erkundigte er sich, ob es in der Nähe einen gab und Bingo, nur 2 Minuten Fahrtweg war der nächste Laden entfernt. Dort angekommen bestellten wir einen Dönerteller und ein Hackfleisch Pide und die obligatorischen kühlen Getränke. Wir hatten einen Platz am Fenster, was für Jonas super war, denn so konnte er von dort aus die schönen Autos bewundern die an uns vorbei fuhren. Denn genau heute war in der Stadt ein Oldtimertreffen und dementsprechend viele Autos waren unterwegs.

Während des Essens suchten wir online nach einem Campingplatz, wir fanden einen nur stand auf deren Internetseite, dass sie ausgebucht sind. Das wollten wir nicht so stehen lassen, denn der Campingplatz sah richtig schnuckelig aus, also rief Jonas dort an und wir hatten Glück, man sagte uns, dass noch Platz sei und wir dürften einfach vorbeikommen. Pappsatt ging es wieder los, aber mit kurzem Zwischenstopp in einer Eisdiele, denn für ein Eis war noch ein bisschen Platz übrig und es hat sich auch gelohnt, denn das Eis war sehr sehr lecker!

Als wir auch damit fertig waren, ging unsere Tour weiter, bis wir wieder einen Grund zum Anhalten hatten……. Wir kamen nämlich an dem Oldtimertreffen vorbei und wer wollte sich die Autos anschauen? Genau, Jonas! Wir stellten die Räder ab und schauten ein schönes Auto nach dem andern an. Als wir fast durch waren, kam das Highlight von Jonas, er sah den gleichen Ford Escort wie er selbst hatte dort stehen. Es sah aus als ob er sich in dem Moment ein zweites Mal in sein Auto schockverliebt hat. Das Highlight zwischen den typischen Porsche, Mercedes oder Cadillacs! Wir schlenderten weiter an den Autos vorbei und machten uns danach dann nun wirklich weiter auf den Weg.

Das letzte Stückchen verlief ohne Probleme, wir kamen gut durch, das Wetter war auch gut, keine Berge und flott kamen wir schon am Campingplatz an. Kurz bevor wir diesen betraten, wollte Caro mit Jonas sprechen. Sie überlegte, ob wir die letzten 40km heute auch noch fahren sollen. Es war nämlich so, für den morgigen Tag, war Regen angesagt und nicht nur in der Früh oder Mittags, sondern den ganzen kompletten Tag. Wir fühlten uns, für das was wir gefahren sind, noch nicht ganz erschöpft, also das bisschen wäre schon noch gegangen. Und dazu kommt, dass wir in unsrem eigenen Bett schlafen könnten. Wir überlegten kurz was wir nun tun sollten. Jonas entschied sich dann dafür, den heutigen Abend noch am See zu verbringen, dann konnten wir den Tag hier im Urlaub noch genießen, auch wenn das bedeutete, dass wir morgen im Regen fahren mussten.

Wir checkten also ein, der Inhaber zeigte uns den Bereich, der für Camper mit Zelt war. Wir entschieden uns für ein Plätzchen direkt am Wasser. Dort bauten wir gleich unser Zelt auf damit es in der Sonne noch etwas von heute Morgen trocknen konnte und im Anschluss ging es direkt ins Wasser. Das Wasser war frisch, denn es schien zwar die Sonne, aber sehr heiß war es nicht, dementsprechend blieben wir auch nicht lange im Wasser und lagen uns stattdessen eher auf unser Handtuch und chillten am Ufer. Dadurch dass der Campingplatz nicht besonders groß war, waren nicht besonders viele Leute da und schon gar nicht Kinder und so war es schön ruhig dort. Man konnte die Ruhe genießen und hörte nur das Rauschen des Wassers. Wir genossen diesen Moment sehr. Home – Camping Untermaurach (camping-untermaurach.de)

 

So langsam war es an der Zeit für Abendessen, da wir nichts mehr im Repertoire hatten und auch nicht essen gehen wollten entschieden wir uns in einen Supermarkt zu gehen. Und nicht nur wegen des Essens mussten wir los, sondern auch weil wir einen Bankautomaten brauchten. Denn am Campingplatz mussten wir mit Bargeld bezahlen, da wir davon nichts dabei hatten mussten wir dieses abheben. Nur ein paar Minuten mit dem Rad entfernt, war ein Kaufland. Wir packten alles was wir brauchten ein und schon ging es los.

Im Kaufland angekommen, schlenderten wir etwas planlos dort hindurch. Wir waren uns noch unsicher, was wir genau wollten. Schnell fiel unsere Wahl auf Schinkennudeln und Kässpatzen aus der Tüte. Als Dessert nahmen wir noch ein Tiramisu für jeden mit. Snacks wollten wir auch noch, deswegen gab es da noch Chips und Kekse. Man merkt, wir hatten Hunger und mit Hunger einkaufen gehen ist immer schlecht 😂. Für den morgigen Tag packten wir uns noch Semmeln und Aufschnitt ein und etwas Obst. Getränke durften natürlich auch nicht fehlen. Während wir dann noch herrumschlenderten, kamen wir an einer Spieleabteilung vorbei, dort nahm Caro noch das Kartenspiel Phase10 mit. Jonas suchte noch nach einer kleinen Gaskartusche, denn er war sich nicht sicher ob uns unser Gas noch reichte, fündig wurden wir allerdings nicht.

Es ging wieder zurück zum Campingplatz. Als wir an unserem Zelt ankamen, sahen wir, dass in der Zwischenzeit noch weitere Camper kamen und diese ihr Zelt direkt neben unserem aufgebaut haben. Klingt jetzt nicht schlimm, aber den Bereich den wir wählten war nicht besonders groß und es gab noch ganz viele andere Stellen an denen man sein Zelt aufschlagen konnte, deswegen waren wir da schon etwas genervt, dass die ihr Zelt so nah noch an unseres quetschen mussten. Davon wollten wir uns jetzt nicht die Stimmung versauen lassen und gingen mit unseren gekauften Sachen eine Bank mit Tisch die in der Nähe war und fingen dort zu kochen an. Auch von dort hatten wir eine schöne Aussicht auf den See.

Während die Kässpatzen vor sich hin kochten, gab es schon die ersten Chips zu snacken. Das neue Kartenspiel, wurde währenddessen gleich getestet. Als die Kässpatzen fertig waren, füllte Jonas diese in einen anderen Becher um, damit parallel die anderen Nudeln schon kochen konnten.

Wir setzten den Topf auf die Kartusche, es blubberte kurz und hörte dann auf, Gas leer. Na super, dachten wir uns, genau jetzt muss die Kartusche leer gehen, wie als ob Jonas es geahnt hätte. Nun überlegten wir was wir tun sollen. Die Packung Nudeln war bereits geöffnet, was theoretisch kein Problem war, denn wir hätten sie einfach wieder verschließen können, aber das viel größere Problem war eher, dass wir noch Hunger hatten. Der Hunger war nicht riesig, aber ihn nur mit Chips stillen wollten wir auch nicht. So blieb uns nichts anderes übrig, als jemanden auf dem Platz zu fragen ob man uns deren Kartusche leihen könnte. In der Nähe war eine Familie die auch zu Abend aßen, Caro ging hin und fragte sie. Sie hatten eine Kartusche und würden sie uns auch geben, doch da sie grade am Essen waren, wollte Caro nicht, dass sie wegen uns das unterbrechen und wir warteten bis sie fertig waren. In der Zwischenzeit snackten wir noch Chips und spielten weiter. Doch mit der Zeit verschwand der Hunger, denn wir warteten schon eine Weile bis wir die Kartusche bekamen und als wir sie dann bekommen haben, blieb uns nichts anderes übrig als die Nudeln zu kochen. Wir ließen uns die Nudeln trotzdem schmecken, doch für ein Dessert war kein Platz mehr. Wir spielten noch zu Ende, und falls es jemand wissen mag, Caro hat gewonnen. Als wir damit fertig waren, räumte Caro unsere Sachen auf und Jonas spülte das Geschirr ab. Nun war es Zeit zu schlafen, müde legten wir uns ins Bett und stellten den Wecker für morgen. 🛌🏕️

Tiefpunkt

6:30 Uhr und der Wecker klingelte ein letztes Mal. (Caro: an die frühe Uhrzeit kann ich mich einfach nicht gewöhnen) Wir blieben noch kurz liegen und genossen dann kurz die schöne Aussicht aus unserem Zelt direkt auf den See. Durch die Ruhe am frühen Morgen, machte es das idyllische Bild komplett. Doch eins fehlte, der Regen. Denn bis zu dem Zeitpunkt hat es noch nicht geregnet, nicht mal in der Nacht, denn das Zelt war trocken. Laut Regenradar sollte es noch etwa eine Stunde trocken bleiben und dann beginnen. Naja, falsch gedacht. Denn während wir noch die Aussicht genossen, fing es schon an zu tröpfeln. Jonas reagierte schnell und fing an, alles was nicht nass werden sollte, rudimentär abzubauen und bei den überdachten Waschmaschinen zu deponieren, damit wir es da im trockenen einpacken konnten. Währenddessen wurde der Regen immer stärker. Wir standen unter der Überdachung und überlegten was wir jetzt als nächstes tun sollten. Zuerst fingen wir an uns zu waschen, umgezogen haben wir uns dann direkt dort wo unsere Sachen lagen. Nun mussten die ganzen Schlafsachen und das Zelt eingepackt werden, das hat dort tatsächlich ganz gut geklappt. Wir füllten unsere Taschen und waren abfahrbereit. Doch es fehlte noch eine kleine Stärkung, wir aßen die Semmeln und das Obst von gestern und dann ging es schon los.

Die Motivation für den heutigen Tag hielt sich seeeehr in Grenzen. Schon nach nicht mal 30 Minuten waren wir komplett durchnässt, in unseren Schuhen stand das Wasser und allein der Gedanke daran jetzt über 2 Stunden in dem Wetter zu fahren, löste alles andere als Freude aus. Jonas fuhr erst ohne Jacke los, doch neben dem Regen war es auch noch ganz schön kalt und windig, und so entschied er sich relativ schnell doch eine Jacke anzuziehen. Wir fuhren nur nebeneinanderher, ohne viel miteinander zu sprechen, denn wir wollten beide nur so schnell es geht am Auto ankommen. Die Strecke zum Fahren war gut, man sah auch ab und an den See. Doch durch den Regen und Nebel sah man kein Festland auf der anderen Seite und so hätte man meinen können, dass wir am Meer wären.

Endlich war es geschafft, wir bogen in die Straße ein in der das Auto stand und waren endlich da. Um die 270km voll zu bekommen, fuhr Caro noch ein paar Mal die Straße auf und ab. Während der Fahr überlegten wir schon, wie wir uns umziehen sollten ohne das ganze Auto nass zu machen. Wir hatten eine Idee, doch die war danach hinfällig. Da wir in einem Wohngebiet waren, durchstöberte Jonas mit dem Fahrrad die umliegenden Häuser und fand eine große Tiefgarage. Zufällig liefen dort gerade Anwohner zu ihrem Auto und Jonas fragte diese ob man mit dem Auto dort kurz reinfahren durfte, war kein Problem. So fuhren wir mit unseren Rädern in die Tiefgarage und wechselten dort unsere Kleidung. Jonas zog sich seinen Regenponcho über und lief zurück zum Auto und kam mit diesem in die Tiefgarage gefahren.

Jetzt war es an der Zeit alles ins Auto zu laden. Die Nasse Kleidung packten wir in eines unserer Handtücher. Das andere Handtuch legten wir in den Kofferraum, darauf legten wir unsere nassen Taschen. Die Räder wurden auf den Fahrradanhänger gespannt und wir waren bereit für die Heimfahrt. Im Auto machte Caro sofort die Sitzheizung an, denn durch die Fahrt waren wir ganz schön unterkühlt.
Nach weiteren 2 Stunden kamen wir endlich zuhause an. Die erste Tat war, die nasse Kleidung in die Waschmaschine zu schmeißen. Wir packten die Taschen aus und verräumten anschließend alles. Und zu guter Letzt war es endlich an der Zeit für die Dusche. Diese genossen wir ausgiebig. In bequemer Kleidung lagen wir uns auf die Couch und verbrachten den restlichen Tag darauf. Ein entspannter Abschluss eines erfolgreichen Abenteuers und wenn wir ehrlich sein dürfen, hätten wir es wieder so gemacht!

write: jonas

read: caro

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