Da Cusco auf 3.400 Metern Höhe liegt, sollte ich es langsam angehen lassen. So machte ich es dann auch: Ich bin gegen 6 Uhr aufgewacht, habe ein paar Dinge für den Blog vorbereitet und mir einen Tagesplan zurechtgelegt. Ich entspannte noch ewig im Bett, duschte erst gegen 8:00 Uhr und ging anschließend direkt zum Frühstück. Dieses gab es nämlich bis 9:30 Uhr. Ich erinnerte mich daran, dass die Dame an der Rezeption gesagt hatte, dass es sich im zweiten Stock befände. Da ich mich im zweiten Stock befand, suchte ich den Raum direkt nebenan. Leider waren dort nur Zimmer, weshalb ich wieder zur Rezeption ging und nach dem Frühstücksraum fragte. Über eine andere Treppe gelangte ich ebenfalls in den zweiten Stock, wo das Frühstück entsprechend ausgeschildert war. Als ich ankam, gab es nur noch zwei Scheiben Toast und Marmelade, denn ich war wohl einer der Letzten beim Frühstück. Ich habe mir einen Kaffee gemacht und die letzten beiden Toastscheiben getoastet. Während ich bereits aß, sah ich, dass meine Nachbarn, die fast fertig waren, Rührei auf dem Teller hatten. Ich fragte mich, woher sie das bekommen hatten. Nur wenige Minuten später kam eine Mitarbeiterin zu mir und brachte mir eine Frühstückskarte, von der ich zwischen sechs Optionen auswählen konnte. Ich entschied mich für Option eins und zwei. Das Ganze war Avocado-Ei-Toast und Rührei. Dazu gab es Kaffee, Minzwasser und die beiden Marmeladen-Toasts. Das war es – der perfekte Start in den Tag! Von meinem Frühstückstisch aus konnte ich ebenfalls schon sehen, dass draußen die Sonne schien und mich bestes Wetter erwartete. ☀️
Ich ließ mir beim Frühstück dennoch nicht zu viel Zeit und begab mich wieder zurück aufs Zimmer. Dort packte ich meinen Rucksack und machte mich schnell auf den Weg nach draußen. Draußen wurde ich erst einmal von einer riesigen Menschenmenge überwältigt, denn die gesamte Plaza war voller Touristen und Leuten, die einem etwas andrehen wollten, wie Massagen, Touren oder Ähnliches. Ich wollte die Stadt jedoch weitgehend erkunden und genießen, musste aber wieder feststellen, dass ich immer noch kein Netz hatte, obwohl es kurzzeitig mal funktioniert hatte. Ich dachte mir: „Was soll schon schiefgehen?” und lief einfach los. Unterwegs machte ich ein paar Fotos von den umliegenden Kirchen. Danach entschloss ich mich, zum weißen Jesus auf den Berg zu steigen, obwohl ich es heute eigentlich ruhig angehen lassen sollte. Schon nach den ersten Höhenmetern merkte ich, wie mein Herz pochte und wie anstrengend es war, aber ich ließ mich trotzdem nicht davon abhalten, denn ich wollte schließlich oben ankommen. Schnell wurde mir klar, dass es in der Sonne sehr heiß war, und ich dachte mir: „Mist, ich hab meinen Fischerhut vergessen.” Sonnencreme hatte ich auch noch nicht. Also lief ich den Berg wieder hinunter, um auf dem Weg Sonnencreme und Insektenschutz für die nächsten Tage zu kaufen, bevor ich zurück zum Hotel ging. 🏨
Als ich im Hotel ankam, zog ich sofort meine Kleidung aus und zog etwas Leichteres und Dünneres an, da es deutlich wärmer war als erwartet. Ausgestattet mit Sonnencreme und Fischerhut machte ich mich wieder auf den Weg nach oben zum Berg. Bevor ich losging, schaute ich jedoch noch im Hotel nach, ob das tatsächlich der richtige Weg war. Und tatsächlich war die Route, die ich vorhin nur zufällig gegangen war, auch die schnellste, die Google Maps mir angezeigt hatte. Ich stieg den Berg hinauf, machte immer wieder kurze Pausen und Fotos. Als ich oben ankam, stellte ich fest, dass ich noch ein Ticket kaufen musste. Das hatte ich mir vorher schon überlegt. Ich brauche nicht viel Geld, höchstens etwas für einen kleinen Snack oder ein Getränk. Deshalb hatte ich nur 70,50 Zoll dabei. Der Eintritt kostete 70 Zoll. Ich dachte mir: „So viel habe ich gar nicht dabei.” Als ich nachzählte, stellte ich jedoch fest, dass noch 0,5 Zoll übrig waren. Damit konnte ich aber natürlich auch nichts mehr anfangen. Mit dem Ticket für den Nationalpark in der Hand machte ich mich also auf den Weg und schaute mir die verschiedenen Steinformationen an. Von einem Aussichtspunkt aus konnte man über ganz Cusco blicken. Auf einer Wiese gab es Lamas und andere Tiere, die ich mir anschauen konnte. 🦙
Irgendwann sah ich, wie zwei Bauarbeiter einige Steine freischaufelten und die Erde durch ein Sieb warfen. Da erinnerte ich mich daran, dass meine Mutter gerne etwas heilige Erde aus Peru für das Kloster haben möchte. Die aktuelle Erde stammt schließlich aus Peru. Ich versuchte mich also an die wichtigsten spanischen Wörter zu erinnern, um das zu bekommen, was ich wollte. Das Ganze müsste dann ungefähr so geklungen haben: „Hola, seniores. Buenos días. Solo un poco de tierra para mi madre, por favor.“ Ein Arbeiter schaute mich verdutzt an. Ich wiederholte: „Solo un poco de tierra.“ Er schaute immer noch komisch, hatte mich aber offenbar verstanden. Er kam direkt auf mich zu, nahm eine Plastikflasche und füllte sie mit Erde. Total happy, dachte ich mir. Jetzt hatte ich alles, was ich für den Tag brauchte, und machte mich wieder auf den Weg zurück zum Hotel, um etwas zu essen. Leider hatte ich die ganze Zeit kein Netz und konnte mein Handy daher nicht nutzen. Zurück im Hotel musste ich mich erst einmal kurz ausruhen. Danach suchte ich ein authentisches peruanisches Restaurant in meiner Nähe. Da ich direkt am Wasser war, war das auch kein Problem, denn es gab Dutzende Restaurants in der Umgebung. 👨🏽🍳
Ich entschied mich für das direkt vor der Tür gelegene Restaurant „Mister Koi“. Zu Fuß war ich in nur einer Minute dort. Ich bestellte eine ganze Karaffe voll lila Mais-Saft, der in Peru Chicha Morada genannt wird. Der Saft erinnerte mich ein wenig an Kinderpunsch, war aber sehr lecker und vitaminreich. Das sollte mir Kraft für die nächsten Tage geben. Zum Essen bestellte ich Aji de Gallina. Dabei handelt es sich um eine milde Chilisauce aus gelben Chilis, die mit zerzupftem Hähnchenfleisch gemischt wird. Dazu gibt es Kartoffeln und Reis. Das Gericht war wirklich unglaublich lecker und wurde auch superschnell zubereitet. Ich wollte nicht zu viel Zeit verlieren und war nach etwa 30 Minuten mit dem Essen fertig. Danach bin ich gleich wieder ins Hotel gegangen. 🍛🥘
Zurück im Hotel habe ich heute nicht mehr viel unternommen. Ursprünglich hatte ich mir vorgenommen, noch einmal rauszugehen und mir das Streetfood anzuschauen. Aber dann habe ich mich doch dagegen entschieden. Stattdessen bereite ich meinen Blog weiter vor und schreibe Beiträge. Ich bearbeite Einträge, sehe mir ein paar Bilder an und lasse den Abend mit einem Coca-Tee gemütlich im Bett ausklingen. 💤
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